
					
														Holocaust 
														und Nahostkonflikt
														
														Wie der Holocaust für 
														fremde Zwecke 
														missbraucht wird
					
														Der 
														Holocaust (bei dem nicht 
														nur Juden ermordet 
														wurden) war ein 
														Verbrechen ungeheuren 
														Ausmaßes, ein 
														„Zivilisationsbruch“. Es 
														versteht sich von 
														selbst, dass sich aus 
														seinem solchen Genozid 
														moralische Forderungen 
														ergeben, um die 
														Wiederholung einer 
														solchen Barbarei für die 
														Zukunft auszuschließen. 
														Der 
														jüdisch-amerikanische 
														Politologie Norman G. 
														Finkelstein hat 
														formuliert, wie ein 
														angemessener Umgang mit 
														dem Holocaust aussehen 
														müsste: „Die edelste 
														Geste gegenüber jenen, 
														die umgekommen sind, 
														besteht darin, ihr 
														Andenken zu bewahren, 
														aus ihrem Leiden zu 
														lernen und sie endlich 
														in Frieden rufen zu 
														lassen.“
														
														Genau das geschieht aber 
														nicht. Der Holocaust und 
														seine Opfer werden 
														zumeist nicht 
														absichtslos, also 
														zweckfrei, erinnert, 
														sondern für alle 
														möglichen politischen, 
														wirtschaftlichen und 
														militärischen Interessen 
														und Ziele 
														instrumentalisiert. 
														Speziell Israel geht 
														dabei in unrühmlicher 
														Weise voran: Der 
														zionistische Staat 
														rechtfertigt vor allem 
														seine Gewaltpolitik 
														gegenüber den 
														Palästinensern mit der 
														Berufung auf den Mord an 
														den europäischen Juden. 
														Die deutsche Politik 
														folgt in ihrer Loyalität 
														zu Israel diesem 
														Vorbild. Der Gaza-Krieg 
														2023/24 war ein erneutes 
														Beispiel dafür. Gegen 
														diesen infamen 
														Missbrauch des Holocaust 
														wendet sich dieses Buch.
														
														Details
														ISBN: 978-3-910594-23-4
														Verlag: Gabriele Schäfer 
														Verlag Herne
														Preis: 19,90 €
														
														Es empfiehlt sich, das 
														Buch direkt über den 
														Verlag zu bestellen: 
														info@gabrieleschaeferverlag.de
														
					 
					
					 
					
					
 
					
					
					
					
					 
					
					
					Arn Strohmeyer:
					
					Müssen wir Israel lieben? 
					
					Widerspruch gegen die deutsche Staatsräson
 
					
					Gabriele Schäfer Verlag Herne
					ISBN 978-3-910594-15-9
					17 Euro. Cover Erhard Arendt
					
 
			
														
														
														Arn 
														Strohmeyers Buch -
														Müssen wird Israel 
														lieben? Widerspruch 
														gegen die deutsche 
														Staatsräson 
														rezensiert von Hermann 
														Dierkes
					
														
														Das 
														neueste Buch von Arn 
														Strohmeyer 
														systematisiert seine 
														Positionen aus früheren 
														Veröffentlichungen 
														hinsichtlich des Dogmas, 
														dass Israels Sicherheit 
														deutsche Staatsräson 
														sei. Eine Haltung, 
														wie sie praktisch
														von 
														allen Bundesregierungen
														eingenommen
														und von 
														Bundeskanzlerin Merkel 
														in der Knesset auf den 
														Punkt gebracht worden 
														war. 
														Bundeskanzler Schmidt 
														hatte vor einem solchen 
														Dogma gewarnt – leider 
														erst nach seiner 
														Amtszeit.
														Mit
														ihm
														hat sich 
														die deutsche Politik an 
														einen Staat gekettet, in 
														dessen DNA seit 
														seiner Gründung 1948
														die 
														Vertreibung der 
														Palästinenser, ihre 
														Dehumanisierung, 
														Unterdrückung und 
														fortschreitende Annexion 
														ihres Landes fest 
														eingeschrieben ist. 
														
														Der laufende 
														Vernichtungsfeldzug in 
														Gaza ist – nach fünf 
														massiven Angriffen auf 
														den Küstenstreifen seit 
														2008/09 - der vorläufige 
														Höhepunkt. Sein Vorwand 
														– Vergeltung für den 
														blutigen Ausbruch der 
														Hamas und anderer 
														Widerstandsgruppen aus 
														dem „größten 
														Freiluftgefängnis der 
														Welt“ und der 
														Verschleppung von rund 
														240 Geiseln am 7.10.23 
														ist angesichts von über 
														30.000 Toten, die 
														meisten davon Kinder und 
														Frauen, und der 
														umfassenden Zerstörung 
														fast aller Wohnungen und 
														Infrastruktur, der 
														kollektiven Bestrafung 
														der gesamten Bevölkerung 
														mit der Zerstörung bzw. 
														dem Entzug alles 
														Lebensnotwendigen und 
														ihrer immer weiteren 
														Vertreibung in den 
														Südzipfel des 
														Gazastreifens, wo sie 
														weiter bombardiert und 
														angegriffen werden, 
														vollkommen 
														unglaubwürdig. 
														
														Israel 
														propagiert als Ziel 
														seines 
														Vernichtungsfeldzugs, 
														die ”terroristische 
														Hamas” - politische 
														Hauptströmung im 
														Gazastreifen und ihre 
														Kampfbataillone – 
														vollständig zu 
														vernichten, nachdem 
														diese nach jahrelangen 
														Bombardierungen, 
														umfassender Abriegelung, 
														völliger Verarmung und 
														vielen Tausend toten 
														Zivilisten in das 
														israelische Grenzgebiet 
														eingefallen war,
														was
														rund 1.200 
														israelischen Soldaten 
														und grenznahen Bewohnern 
														das Leben gekostet hat.
														Dabei ist immer 
														noch unabhängig 
														aufzuklären, wie viele 
														von ihnen dem 
														palästinensischen 
														Angriff und wie viele 
														dem rücksichtslosen 
														Einsatz der israelischen 
														Armee zum Opfer gefallen 
														sind. 
														
														Doch die Fakten, bekannt 
														gewordene Pläne und 
														Hetzreden israelischer 
														Politiker und Militärs 
														sprechen eine andere 
														Sprache: 
														Ziel ist die Dezimierung 
														der Bevölkerung durch
														Töten,
														
														Aushungern, 
														Dehydrierung, durch 
														Krankheiten und die 
														Schaffung absolut 
														menschenunwürdiger 
														Verhältnisse, um sie 
														letztlich nach Ägypten 
														und ins Exil zu 
														vertreiben. Diese 
														Vorgehensweise stellt 
														die erste
														massive 
														Vertreibung der 
														einheimischen 
														Bevölkerung (arabisch: 
														Nakba) durch jüdische 
														Terrorverbände im Jahr 
														1948 und ihre 
														Zerstörungen bereits 
														jetzt in den Schatten.
														
														Israel 
														hat mit Beginn seiner 
														staatlichen Existenz 
														immer wieder Menschen- 
														und Völkerrecht mit 
														Füßen getreten. 
														Vertreibung, Besatzung, 
														Unterdrückung, Apartheid 
														und fortschreitende 
														Annexion 
														palästinensicher Gebiete 
														sind Grundlagen
														seiner 
														zionistischen, 
														ausgrenzenden und 
														rassistischen 
														Staatsideologie. ”Die 
														Nakba“, so 
														Strohmeyer in seiner 
														neuen Publikation, 
														„hat bis heute kein Ende 
														gefunden, denn die 
														Zionisten rauben weiter 
														Land und vertreiben 
														Menschen von ihrem 
														Besitz. Menschenleben 
														spielen dabei keine 
														Rolle. Die jüdischen 
														Siedler rauben und töten 
														unter den Augen der 
														israelischen Polizei und 
														Armee, niemand von den 
														Tätern wird bestraft (…) 
														Widerstand …  wird mit 
														schweren Strafen belegt: 
														Tausende Palästinenser 
														sitzen unter furchtbaren 
														Bedingungen in 
														israelischen 
														Gefängnissen – Männer, 
														Frauen und sogar Kinder. 
														Daran hat sich seit 
														Jahrzehnten nichts 
														geändert. Im Krieg 1967 
														wurden noch einmal 
														300.000 Palästinenser 
														vertrieben“. Doch, 
														so der Autor, hat sich 
														die deutsche Politik 
														immer wieder blind 
														gestellt, die 
														offenkundigen Verbrechen 
														des Zionismus gedeckt, 
														geleugnet und „aus der 
														historischen 
														Verpflichtung durch den 
														Holocaust“ offen 
														unterstützt. 
														
														„Wie sind die 
														Deutschen mit ihrer 
														Schuld umgegangen?” 
														fragt Strohmeyer. 
														”Nach der Katastrophe 
														des Hitlerstaates 
														brauchten sie bzw. die 
														politische Elite 
														unbedingt seelische 
														Entlastung von der 
														furchtbaren 
														Vergangenheit. Man 
														mutierte vom 
														Antisemitismus zum 
														Philosemitismus und 
														glaubte so, Sühne für 
														den Genozid an den 
														europäischen Juden 
														leisten zu können, indem 
														man das zionistische 
														Projekt bedingungslos 
														unterstützte. Die 
														Ermordeten konnte man 
														nicht mehr um Vergebung 
														bitten, also schuf man 
														sich mit dem Staat 
														Israel ein Ersatzobjekt 
														für die 
														Wiedergutmachung” Das 
														Israel, dem man sich 
														zuwandte, war aber nicht 
														der Staat, der die Nakba 
														durchgeführt hatte, 
														sondern man konstruierte 
														sich ein idealisiertes 
														und abstraktes 
														Wunschbild vom 
														Judenstaat (…) die 
														Verbrechen der Zionisten 
														übersah man und schwieg 
														dazu (…) Man sprach von 
														gemeinsamen Werten, die 
														es mit einem Staat, der 
														von Anfang an einen 
														Siedlerkolonialismus 
														praktiziert hatte, gar 
														nicht geben konnte. Die 
														Beziehung der 
														Bundesrepublik zu Israel 
														war also von Anfang an 
														von Unaufrichtigkeit 
														geprägt und deshalb ein 
														Dilemma. Denn mit der 
														bedingungslosen 
														Unterstützung des 
														zionistischen Projekts 
														macht man sich zum 
														Verbündeten, ja zum 
														Komplizen einer 
														anachronistischen 
														kolonialistischen 
														Verdrängungs- und 
														Unterdrückungspolitik”.
														Die deutsche 
														Israel-Politik hatte u.a. 
														den Weg geebnet für die 
														Wiederaufnahme in die 
														internationale Politik 
														und das folgende 
														„Wirtschaftswunder“. 
														Israel ist für „den 
														Westen“ seit Langem 
														wichtigste Schaltstelle 
														für Waffengeschäfte, 
														„Sicherheitstechnologie“ 
														und geostrategische 
														Maßnahmen.
														
														Ende 
														Januar hat der 
														Internationale 
														Gerichtshof im Haag auf 
														Antrag Südafrikas das 
														israelische Vorgehen
														in Gaza
														und 
														zahlreiche Ansagen 
														seiner politischen und 
														militärischen Führung 
														als plausiblen Bruch der 
														Völkermordkonvention von 
														1948 bewertet und sechs 
														einschneidende Maßnahmen 
														verhängt – ohne jeden 
														Erfolg. Israel mißachtet 
														die Anordnungen 
														demonstrativ, 
														bombt 
														und mordet noch 
														schlimmer als bisher, 
														das Verhalten seiner 
														Soldaten  und seiner 
														Befehlshaber werden von 
														mal zu mal schmutziger. 
														Die deutsche 
														Ampelregierung hält im 
														Gefolge der USA, Israels 
														Hauptstütze, dem 
														zionistischen Regime
														bisher 
														hartnäckig die Stange, 
														leugnet den laufenden 
														Völkermord, liefert 
														weiter Waffen, Munition 
														und Finanzhilfen, 
														verteidigt Israel 
														diplomatisch und 
														inszeniert – 
														analog dem McCarthyismus 
														der fünfziger Jahre in 
														den USA –
														ein 
														Klima der 
														Einschüchterung,
														Zensur 
														und Verfolgung von 
														Kritikern, die – im 
														Gefolge der israelischen 
														Mainstream-Politik – als 
														”Antisemiten” verleumdet 
														werden. 
														
														Daran ändern auch 
														gelegentliche 
														Ermahnungen der 
														israelischen Regierung 
														durch die USA und 
														Deutschland nichts, 
														„mehr für die Zivilisten 
														zu tun“. Es handelt sich 
														um Wattebäuschchen zur 
														Ruhigstellung der 
														öffentlichen Kritik, die 
														von dem israelischen 
														Regime genauso 
														aufgefasst werden und 
														als Ermunterung, 
														weiterzumachen, wie 
														bisher. Harte Maßnahmen 
														und Sanktionen, um den 
														Alptraum von Gaza 
														abzustellen, muss es 
														weder von den USA noch 
														von Deutschland 
														befürchten. 
														„Nirgendwo in Äußerungen 
														deutscher Politiker und 
														in den deutschen 
														Mainstream-Medien“, so 
														der Autor, „war davon 
														die Rede, dass auch die 
														Palästinenser ein Recht 
														auf Schutz und 
														Sicherheit haben. Damit 
														hat Deutschland nicht 
														nur die falschen Lehren 
														aus der Geschichte 
														gezogen, sondern es lädt 
														sogar neue Schuld auf 
														sich. Es ist verheerend, 
														wenn die deutsche Schuld 
														aus der NS-Zeit dazu 
														führt, die Realität 
														nicht zu sehen, die 
														Dinge nicht bei ihrem 
														wirklichen Namen zu 
														nennen und neue 
														monströse Verbrechen zu 
														billigen“.
														
														Arn 
														Strohmeyer, der die 
														komplizenhafte deutsche 
														Mainstream-Politik in 
														zahlreichen Schriften 
														analysiert und ihre 
														Hintergründe 
														aufgearbeitet hat, 
														widerspricht in seinem 
														neuen Buch systematisch 
														der sogenannten 
														”deutschen Staatsräson”, 
														also dass die 
														Verteidigung Israels 
														aufgrund der 
														historischen Schuld 
														Deutschlands an den 
														Juden nicht verhandelbar 
														sei. Der Autor gibt 
														einen Überblick über die 
														bisherige Debatte zu dem 
														Thema, an der sich neben 
														Völkerrechtlern wie 
														Norman Paech, Richard 
														Falk, dem slowenischen 
														Philosophen Slavoj 
														Zizek, dem Historiker A. 
														Dirk Moses, auch viele 
														namhafte israelische 
														bzw. jüdische Autoren 
														und Gelehrte wie Ilan 
														Pappe, Moshe Zuckerman, 
														Amira Hass, Judith 
														Butler, Gideon Levy, 
														Daniel Blatman, Tamar 
														Amar Dahl, Deborah 
														Feldman, Avi 
														Shlaim, 
														Raz Segal und Masha 
														Gessen beteiligt haben,
														die allesamt das 
														israelische Vorgehen in 
														Gaza als schweres 
														Verbrechen und die 
														deutsche Politik als 
														Irrweg verurteilen. 
														
														Eine klare Mehrheit der 
														UN verurteilt Israels 
														Vernichtungsfeldzug, es 
														gibt weltweit zahllose, 
														oft sehr große 
														Protestdemonstrationen 
														für sofortigen 
														Waffenstillstand und 
														ungehinderte 
														Hilfslieferungen. Das 
														laufende Verfahren vor 
														dem Internationalen 
														Gerichtshof, das die 
														israelische 
														Besatzungspolitik 
														bewerten soll und an dem 
														über 50 Staaten mit 
														Stellungnahmen 
														teilgenommen haben, 
														dürfte im Ergebnis schon 
														jetzt feststehen. Eine 
														Verurteilung Israels 
														wegen Bruchs der 
														Völkermordkonvention 
														dürfte ebenfalls große 
														Erfolgsaussichten haben. 
														Das Diktum des deutschen 
														Bundeskanzlers zu Beginn 
														der israelischen 
														Offensive, er habe 
														keinerlei Zweifel, dass 
														sich Israel an das 
														Völkerrecht halte und 
														seine Armee moralisch 
														und humanitär geleitet 
														sei, hat sich als 
														absolut falsch und 
														absurd erwiesen. Gaza 
														wird in die Geschichte 
														eingehen als eines der 
														schlimmsten 
														Menscheitsverbrechen der 
														jüngeren Geschichte, 
														Besatzung und Apartheid 
														dürften demnächst als 
														völkerrechtswidrig 
														verurteilt werden.
														
														„Die ideologischen 
														Grundlagen der deutschen 
														Israel-Ideologie“, so 
														der Autor, „kommen also 
														beträchtlich ins Wanken 
														und sie werden dem 
														kritischen Ansturm nicht 
														mehr lange standhalten. 
														Die deutsche Politik hat 
														sich mit einem Partner 
														zusammengetan, dem 
														Völkerrecht und 
														Menschenrechte nichts 
														gelten, der in einem 
														Apartheidstaat eine 
														grausame Besatzung 
														aufrechterhält und 
														gnadenlos Kriege gegen 
														jeden führt, der die 
														Macht der Zionisten 
														einschränken könnte (…) 
														Das hat mit richtigen 
														Schlussfolgerungen aus 
														dem Holocaust nichts zu 
														tun, es ist schlicht ein 
														moralischer Bankrott. 
														Ein Bankrott auch der 
														sogenannten 
														‚Werte-orientierten 
														Außenpolitik‘, wie sie 
														die deutsche 
														Außenministerin 
														vertritt“ - und 
														deren Pro-Israel-Politik 
														auch im krassen 
														Gegensatz steht zu ihrer 
														Kritik am russischen 
														Überfall auf die 
														Ukraine.
														
														Die Frage ist 
														allerdings, wer in 
														Deutschland das Ruder 
														herumreißen will und 
														kann. Strohmeyer ist 
														skeptisch: „Es deutet 
														nichts darauf hin, dass 
														die politisch 
														Verantwortlichen den Mut 
														zu einer solchen Politik 
														haben, die deutsche 
														Vergangenheit rational 
														aufzuarbeiten und die 
														blinde Abhängigkeit von 
														Israel aufzugeben. Sie 
														werden weiter an ihrem 
														realitätsfernen 
														Katechismus festhalten 
														und glauben, so den 
														Opfern des Holocaust 
														Gerechtigkeit zu 
														verschaffen (…) Man muss 
														(künftig) mit dem Staat 
														Israel wie mit anderen 
														Staaten auskommen, aber 
														man muss ihn nicht 
														lieben“.
														
														Ilan Pappe, der 
														herausragende 
														israelische Historiker, 
														den Arn Strohmeyer des 
														öfteren zitiert, 
														überschrieb einen seiner 
														kürzlichen Artikel 
														angesichts des 
														Vernichtungsfeldzugs: „Bevor 
														der Morgen anbricht, ist 
														die Nacht am tiefsten – 
														aber der israelische 
														Siedlerkolonialismus 
														geht seinem Ende 
														entgegen”. Er 
														sieht in Israel selbst 
														zwei große Lager: 
														„auf der einen Seite das 
														säkulare, das in großen 
														Demonstrationen vor dem 
														7.10. gegen den 
														juristischen Putsch der 
														Netanjahu-Clique gegen 
														die Reste von Demokratie 
														in Israel protestiert 
														hat und das im Prinzip 
														einen pluralistischen 
														demokratischen Staat für 
														möglich hält und auf der 
														anderen Seite das Lager 
														eines neuen Typs von 
														messianischem Zionismus, 
														der sich vor allem in 
														den illegalen Siedlungen 
														des Westjordanlands 
														ausbreitet. Diese 
														Richtung ist davon 
														überzeugt, dass eine Art 
														von zionistischer 
														Theokratie geschaffen 
														werden müsse und 
														Demokratie abzulehnen 
														ist – als einzig 
														gangbare Vision für eine 
														zukünftigen jüdischen 
														Staat. Zwischen diesen 
														beiden Vorstellungen 
														gibt es nichts 
														Gemeinsames bis auf die 
														Ansicht (…): dass das 
														Überleben Israels von 
														der Fortsetzung der 
														Eliminierung der 
														Palästinenser abhänge. 
														Dies aber kann keinen 
														Erfolg haben. Das wird 
														sich auflösen und von 
														innen her implodieren, 
														denn es ist im 21. 
														Jahrhundert nicht 
														möglich, einen Staat und 
														eine Gesellschaft 
														zusammenzuhalten, die 
														auf der gemeinsam 
														geteilten Vorstellung 
														beruhen, Teil eines 
														eliminatorischen 
														Genozids zu sein. Das 
														kann definitiv für 
														einige funktionieren, 
														aber nicht für alle“(*).
														
														
														Pappe ist davon 
														überzeugt, dass wir die 
														ersten Monate einer 
														finsteren Zeit 
														durchleben, die sogar 
														noch Schrecklicheres 
														bringen, aber nicht mehr 
														länger als zwei Jahre 
														anhalten kann. Die 
														Israel bisher gewährte 
														Straflosigkeit gehe 
														international dem Ende 
														entgegen. Dies sei auch 
														die Bilanz vieler 
														anderer Beispiele, wie 
														diktatorische 
														Unrechtsregimes sich mit 
														allen gewalttätigen 
														Mitteln halten wollten, 
														bevor sie abgelöst 
														wurden. Von grösster 
														Bedeutung sei es 
														allerdings, dass sich 
														politische Alternativen 
														durchsetzten und kein 
														Vakuum entstehe.
														
														(*) 
														Erstveröffentlichung: 
														Website der Islamischen 
														Menschenrechtskommission. 
														Übersetzung aus dem 
														Portugiesischen
														
														Arn Strohmeyer: 
														Müssen wir Israel 
														lieben? Widerspruch 
														gegen die deutsche 
														Staatsräson, Gabriele 
														Schäfer Verlag, Herne 
														2024, ISBN 
														978-3-910594-15-9, 17,90 
														Euro
														
					
					
 
					
					 
					
					 
					
					 
																									 Ein Volk von Judenhassern?
Ein Volk von Judenhassern?
																									Einwände gegen die deutsche
																									Antisemitismus-Hysterie
																									Arn Strohmeyer
																									Liebe Nahostinteressierte,
																									ich melde mich heute in eigener Sache – es geht um mein neues Buch. Wir alle, die wir uns für das Schicksal von Israel/Palästina interessieren und uns für eine humane Lösung des Nahostproblems einsetzen, müssen ständig damit rechnen, als „Antisemiten“ diffamiert zu werden. Das politische Klima in Deutschland ist durch diese permanenten Rufmord-Kampagnen völlig vergiftet worden, weil durch sie die Meinungs- und Informationsfreiheit immer mehr eingeschränkt wird. Micha Brumlik hat dafür den Begriff eine „neuen McCarthyismus“ gebraucht. Dem kann man nur zustimmen. 
																									Die sogenannten Antisemitismus-Beauftragten tragen nicht dazu bei, die Antisemitismus-Hysterie abzubauen, sondern verstärken sie noch, weil ihrem Vorgehen ein falscher Antisemitismus-Begriff zu Grunde liegt. Ihr Antisemitismus-Begriff schützt nicht Juden, wie er vorgibt, sondern in erster Linie Israel vor der Kritik an seiner inhumanen Politik. Was heißt, Menschen, die sich für die Einhaltung von Völkerrecht und Menschenrechten für die Palästinenser einsetzen, werden als „Judenhasser“ angeprangert. Hier wird jede politische Moral in infamer Weise auf den Kopf gestellt. 
																									Das ist alles bekannt. Ich denke, dass wir uns gegen eine solche perverse Instrumentalisierung des Antisemitismus-Vorwurfes mit allen Mitteln wehren und selbst das Thema besetzen müssen. Mit anderen Worten: Wir dürfen den Israel-Verteidigern nicht das diskursive Feld überlassen. Als Beitrag zu diesem Ziel habe ich jetzt ein Buch herausgebracht, das den Titel trägt: Ein Volk von Judenhassern? Einwände gegen die deutsche Antisemitismus-Hysterie. 
																									Gerade weil es diese Hysterie gibt, ist es sehr schwer, für ein solches Buch einen Verlag zu finden. Die Verleger winken so gut wie alle ab, weil sie Angst vor dem Antisemitismus-Vorwurf haben. Ein Teufelskreis also! Der kleine Gabriele Schäfer Verlag in Herne hat aber den Mut gehabt, mein Buch herauszubringen. Kleine Verlage haben aber nicht die finanziellen Mittel, große Werbekampagnen für ein solches Werk durchzuführen. Ich möchte deshalb auf diesem Weg auf mein Buch aufmerksam machen. Es kann direkt vom Verlag bezogen werden (der Weg über den Buchhandel dauert bei kleinen Verlagen etwas länger). Publizisten können beim Verlag oder bei mir Rezensionsexemplare anfordern.
																									Das Buch (ISBN 978-3-910594-03-6) hat 240 Seiten und kostet 19,90 Euro. Die email-Adresse des Verlages ist: info@gabrieleschaeferverlag.de Die Postadresse ist: Schnittstraße 20, 44653 Herne. Das eindrucksvolle Cover zu dem Buch hat Erhard Arendt (Palästina-Portal) gestaltet. 
																									Ich hoffe, dass mein Buch dazu beitragen wird, die so wichtige Debatte über das Antisemitismus-Problem zu versachlichen und auf eine rationalere Ebene zu lenken.  
																									Mit den besten Grüßen
																									Arn Strohmeyer
					 
					
					 
					
						
							
								| 
								 Arn 
								Strohmeyer
 Falsche Loyalitäten.
 Israel, der Holocaust 
								und die deutsche Erinnerungspolitik
 
								ProMedia, Wien 2022, 180 S., 19,90 €
 | 
						
					 
					
					Warum die deutsche Erinnerungspolitik gescheitert ist
					
					In seinem neuen Buch unterzieht Arn Strohmeyer das 
					offizielle Gedenken an den Holocaust einer radikalen Kritik
					
					Hermann Dierkes - 26. 10. 2022
					Die 
					Unterdrückung der Palästinenser durch den israelischen 
					Kolonialstaat, die seit Monaten wieder zahlreiche Opfer und 
					Tote fordert, seine anhaltende Unterstützung durch 
					Bundesregierung, EU und ”westliche Welt” und ihre 
					buchstäblich blinde Ergebenheit gegenüber der israelischen 
					Regierungsposition noch vor den zum x-ten Male wiederholten 
					Wahlen in diesem Land zählt mit zu den schlimmsten 
					weltpolitischen Skandalen unserer Zeit. Umso wichtiger sind 
					Positionierungen und Publikationen, die sich dagegenstemmen, 
					die jeweiligen Interessen offenlegen, Verantwortlichkeiten 
					benennen und für einen völkerrechtskonformen und moralisch 
					haltbaren Ausweg plädieren.
					
					Das neue Buch von Arn Strohmeyer ist wieder einmal ein 
					hervorragender Beitrag in dieser Auseinandersetzung. Im 
					Rahmen seiner umfangreichen Veröffentlichungen zum Thema 
					Israel, Palästina und der diesbezüglichen 
					Auseinandersetzungen in Deutschland hatte sich der Bremer 
					Journalist bereits 2021 mit dem Buch Die Tragödie Palästinas 
					und die Antisemitismus-Debatte (Gabriele Schäfer Verlag) zu 
					Wort gemeldet. Mit seiner neuesten Publikation Falsche 
					Loyalitäten – Israel, der Holocaust und die deutsche 
					Erinnerungspolitik greift er seine wesentlichen Positionen 
					wieder auf, aktualisiert, erweitert und vertieft sie.
					
					Wie immer in seinen Schriften lässt Strohmeyer dabei 
					wichtige kritische und oppositionelle Stimmen aus der 
					Debatte zu Wort kommen, insbesondere israelische und 
					jüdische Wissenschaftler, die in den deutschen 
					Mainstream-Medien kaum Berücksichtigung finden. Anhand von 
					gegnerischen und ”offiziellen” politischen Positionen weist 
					er deren interessengebundene Ideologisierung und 
					unwissenschaftliche Hohlheit nach, ihre gefährliche Tendenz 
					zur Einschränkung der Meinungsfreiheit sowie der Freiheit 
					von Forschung und Lehre.
					
					Ein ganz schändlicher Aspekt ist der oftmals nur noch 
					verleumderische Gehalt der Anschuldigungen gegen Kritiker 
					der israelischen Holocaust-Instrumentalisierung, der 
					Gründungsmythen Israels und seiner Apartheid-Politik, wie 
					z.B. gegen den antikolonialistischen afrikanischen 
					Philosophen Achille Mbembe. Einen Großteil des Buches nehmen 
					diesmal die Thesen des australischen Historikers Dirk A. 
					Moses ein, die dieser in seinem Aufsatz Der Katechismus der 
					Deutschen in fünf Glaubenssätzen zusammengefasst hat:
					
					• Einzigartigkeit und Unvergleichbarkeit des Holocaust mit 
					anderen Völkermorden,
					• der Holocaust als Fundament der deutschen Nation,
					• die Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson,
					• Antisemitismus als spezifisch deutsches Phänomen,
					•Antizionismus gleich Antisemitismus.
					
					Im Anschluss an Moses und viele weitere wissenschaftliche 
					und politische Stimmen unterzieht Strohmeyer diese 
					Glaubenssätze – die im Übrigen weitgehend der israelischen 
					Staatsideologie entsprechen – einer fundierten und 
					stichhaltigen Kritik. Sein Fazit: Die deutsche 
					Erinnerungspolitik ist gescheitert. Ein angemessenes 
					universelles Holocaustgedenken, das das wesenhaft zu 
					Erinnern in dem Mittelpunkt gestellt hätte, wäre nicht 
					umhingekommen, das Diktum Adornos zu erfüllen, alles zu tun, 
					auf ”dass Auschwitz sich nicht wiederhole”. Man sollte 
					hinzufügen: gegen niemanden.
					
					Strohmeyer weiter: ”Es müsse bedeuten, alles zu tun, den 
					Holocaust in allen seinen historischen, politischen und 
					kulturellen Aspekten – auch durch Vergleiche mit anderen 
					Genoziden – zu verstehen sowie gesellschaftliche Strukturen 
					zu schaffen, die die Reste der alten Strukturen, die 
					Auschwitz erst möglich gemacht haben, zu beseitigen und 
					Strukturen hervorzubringen, die eine Wiederholung 
					ausschließen. Stattdessen hätten die deutsche politische 
					Elite und die Mainstreammedien das Gedenken fetischisiert, 
					routinisiert und zu einer Ideologie ausgebaut, die den 
					Inhalt des Katechismus gebetsmühlenartig wiederholt, ohne 
					dabei noch echte Anteilnahme und Empathie erzeugen zu 
					können.
					
					Nicht das Gedenken an sich steht also in der Kritik, sondern 
					seine staatliche Instrumentalisierung zu fremdbestimmten 
					Zwecken, die wegen ihrer Überidentifizierung mit Israel und 
					der Übernahme von dessen allein seinen nationalen Interessen 
					dienendem funktionalen Antisemitismus (kurz gefasst: Wer 
					Israel kritisiert, seine völkerrechtswidrige 
					Unterdrückungs-, Annexions- und Apartheidpolitik, ist 
					Antisemit, H.D.) für verheerende Folgen in Deutschland 
					sorgt. Was diese Akteure geschaffen haben, ist ein Klima der 
					Angst, des Misstrauens und der Denunziation, das die 
					Öffentlichkeit weitgehend beherrscht.“
					
					Das zurechtgestutzte, partikulare und nicht universale 
					Holocaustgedenken und die damit verbundene bedingungslose 
					Unterstützung Israels bilden die Hefe, so ist hinzuzufügen, 
					auf der die Kritiklosigkeit, ja Anerkennung seiner sog. 
					Selbstverteidigung gedeihen, ihre Finanzierung, Bewaffnung 
					und diplomatisch-politische Inschutznahme. Die ständige 
					Betonung der ”gemeinsamen Werte” der deutschen und 
					israelischen Politik (von Merkel bis Steinmeier bis hin zur 
					AfD, um nur einige zu nennen) ist folglich nicht nur ein 
					Schattenboxen auf den offiziellen Bühnen, sondern es gibt 
					sie tatsächlich – hinter den demokratischen Fassaden und 
					Lippenbekenntnissen mit ganz gefährlichen Konsequenzen, wie 
					sie sich nicht nur in Nahost zeigen, sondern durch die 
					schleichende ”Israelisierung” der deutschen Politik 
					(Demokratieabbau, Antiislamismus, Militarisierung usw.) nach 
					innen wie nach außen manifest werden.
 
					
					 
					
					 
								
					 
					
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					Die ersten 11 Cover Entwürfe sind von Erhard Arendt