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													Hilfsorganisationen über 
													Angriffe auf 
													palästinensische 
													Bildungseinrichtungen vor 
													dem neuen Schuljahr 
													alarmiert 
													- 
													24.08.2017 - Diese Woche 
													waren zwei 
													Bildungseinrichtungen Ziel 
													der israelischen Behörden, 
													womit es in den letzten zwei 
													Wochen insgesamt drei sind. 
													Einen Tag vor Beginn des 
													neuen Schuljahres fuhr die 
													Israelische 
													Ziviladministration (ICA) 
													(1)in die Gemeinde Jubbet 
													adh-Dhib und demontierte die 
													Grundschule, deren Bau 
													gerade fertig wurde. In den 
													frühen Stunden des 21. 
													August fuhr ICA in 
													Begleitung von Soldaten in 
													die Beduinengemeinde Jabal 
													al-Baba, um den neu 
													errichteten Kindergarten zu 
													zerstören. 
													
													Eine Woche zuvor war bereits 
													die Gemeinde Abu Nuwar Ziel 
													eines Angriffs, dabei wurde 
													die einzige Energiequelle 
													der Grundschule – 
													Solarpaneele und Batterien – 
													entfernt und die 
													Unterrichtsbedingungen für 
													die kleinen Schüler 
													unerträglich gemacht. 
													
													Eine weitere Schule erhielt 
													im August eine Anordnung zur 
													Einstellung der Bauarbeiten. 
													Heute sind es mehr als 55 
													Schulen in der Westbank, für 
													die die israelischen 
													Behörden noch offene 
													Anordnungen zu Abriss oder 
													Baustoppp erteilt haben.(2) 
													
													Quer durch die Westbank sind 
													Kinder unzähligen Gefahren 
													ausgesetzt, wenn sie bloß 
													versuchen die Schule zu 
													erreichen und ihr 
													gundlegendes Recht auf 
													Bildung auszuüben. Zu diesen 
													Gefahren gehören: Gewalt und 
													Schikanen von Siedlern und 
													israelischen Soldaten auf 
													dem Schulweg, militärische 
													Aktivitäten in oder in der 
													Nähe der Schule, Festnahmen 
													oder Verhaftungen von 
													Kindern in ihren 
													Klassenräumen durch Militär 
													oder Polizei, Zeitverlust 
													wegen (Erklärung eines 
													Gebiets zu) einer 
													militärischen Sperrzone oder 
													einer Schießzone, 
													Verzögerungen beim Passieren 
													von Check-Points, Drohungen 
													eine Schule zu zerstören 
													oder abzureissen sowie 
													Anordnungen den Bau 
													einzustellen. 
													
													2016 wurden 256 Verletzungen 
													des Rechts auf Bildung durch 
													die Grave Violations Working 
													Group dokumentiert, die sich 
													auf den Unterricht von 
													29.230 Schülern auswirkten. 
													Zwischen Januar und März 
													2017 gab es 24 Fälle 
													direkter Anschläge auf 
													Schulen. (3)  
													
													Dazu gehören Vorfälle, bei 
													denen Tränengaskanister und 
													Lärmgranaten auf Schüler auf 
													ihrem Weg zur oder von der 
													Schule abgeschossen wurden. 
													Mehr als 20.000 Schüler 
													verloren wichtige 
													Unterrichtszeit wegen 
													Behinderungen wie 
													Verzögerungen an 
													Check-Points, oder weil 
													Gebiete für militärische 
													Zwecke gesperrt wurden, 
													sowie wegen der Festnahme 
													und Verhaftung von Kindern 
													in und in der Nähe von 
													Schulen. Im Shuafat 
													Flüchtlingslager in 
													Ost-Jerusalem sind bis zu 
													15.000 Kinder gezwungen 
													täglich einen Check-Point zu 
													passieren, um die Schule zu 
													erreichen. 
													
													
													
													Das universelle Recht auf 
													Bildung ist in der 
													Universalen Erklärung der 
													Menschenrechte verankert, es 
													wurde bekräftigt in der 
													Internationalen Konvention 
													über wirtschaftliche, 
													soziale und kulturelle 
													Rechte, in der Konvention 
													über die Kinderrechte und 
													der UNESCO-Konvention gegen 
													Diskriminierung in der 
													Bildung. 
													
													In den besetzten 
													palästinensischen Gebieten 
													wird dieses Recht zunehmend 
													ausgehöhlt, dazu kommen 
													schwerwiegende Gefahren für 
													den Schutz der Kinder, wie 
													die Konfrontation der Kinder 
													mit Androhungen von Gewalt, 
													Demütigungen, Festnahme und 
													Verhaftung sowie dem Fehlen 
													sicherer Räume zum Lernen. 
													
													
													
													Wir appellieren an alle 
													Verantwortlichen 
													das unveräußerliche Recht 
													der Kinder auf Bildung zu 
													schützen und sprechen 
													(damit) die zunehmenden 
													Gefahren für Kinder beim 
													Zugang zu Bildung in den 
													besetzten Gebieten an. 
													
													Wir ersuchen dringen die 
													staatlichen Parteien, 
													nicht-staatliche Akteure und 
													lokale und internationale 
													Gemeinschaften: 
													
													
													- Verletzungen des Rechts 
													auf Bildung in allen seinen 
													Formen zu beenden und 
													
													
													   sich zu bemühen und 
													sicherzustellen, dass (die 
													Schuldigen) für Verletzungen
													 
													
													
													   dieses grundlegenden 
													Rechts zur Rechenschaft 
													gezogen werden. 
													
													
													 - Alle notwendigen 
													Maßnahmen zu ergreifen, um 
													Beschädigung und Zerstörung 
													
													
													   von schulischer 
													Infrastruktur zu verhindern, 
													dazu gehört die Beendigung  
													der   
													
													
													   administrativen 
													Zerstörung von 
													Bildungseinrichtungen und 
													die Zurücknahme 
													 
													
													
													   der tausenden offenen 
													Abriss-Anordnungen in 
													Ost-Jerusalem und in Zone C
													 
													
													
													   der Westbank. 
													
													
													- Gewalt und Anstiftung zur 
													Gewalt in und in der Nähe 
													von Schulen zu beenden 
													
													
													   und alle Schulen und 
													Unterrichtsorte als 
													unantastbare sichere Räume 
													für  
													
													
													   Kinder und des 
													Lehrpersonals zu 
													respektieren. 
													 
													
													
													- Sicherzustellen, dass 
													bewaffnete und unbewaffnete 
													Siedler oder 
													
													
													   Siedlungswächter sich 
													nicht in und in der Nöhe von 
													Schulen aufhalten und zu
													 
													
													
													   garantieren, dass jeder 
													Angriff auf Schulen korrekt 
													untersucht und (die 
													 
													
													
													   Schuldigen) zur 
													Rechenschaft gezogen werden. 
													
													
													- Alle Anstrengungen zu 
													unternehmen, um Schülern und 
													Lehrpersonal ein 
													
													
													   sicheres und 
													unbehindertes Passieren 
													durch Check-Points auf ihrem 
													Weg zur 
													
													
													   und von der Schule zu 
													ermöglichen. 
													
													  
													
													Anmerkungen: 
													
													1) Die Ziviladministration 
													ist eine zivil-militärische 
													Organisation, die mit der 
													Durchsetzung der 
													israelischen zivilen 
													 Politik im besetzten 
													Territorium beauftragt ist. 
													Sie operiert als zivile 
													Organisation, ist aber dem 
													Kommando der militärischen 
													Behörden unterstellt. 
													
													2) Die israelische Planungs- 
													und Flächenbebauungspolitik 
													kontrolliert jeden Bau in 
													der Zone C; 2015 wurden nur 
													1,81% der Anträge auf 
													Baugenehmigung bewilligt. 
													Der UN-Generalsekretär hat 
													bereits früher festgestellt, 
													dass die israelische 
													Planungs- und 
													Flächenbebauungspolitik in 
													der Westbank, die den Bau 
													von Wohnungen und Strukturen 
													in der Zone C regelt, 
													restriktiv, diskriminierend 
													und unvereinbar mit den 
													Bestimmungen des 
													internationalen Rechts 
													(Völkerrechts) ist. 
													
													
													*Quelle: Judea and Samaria 
													Central Planning Committee, 
													retrieved fromhttp://iplan.gov.il/Mechozi/yosh/Pages/yosh.aspx
 (nur in Hebräisch verfügbar)
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